Die arthroskopische Technik
Die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ist eine moderne mikrochirurgische Operationsmethode, die in Narkose durchgeführt wird. Mit Hilfe einer kleinen 5mm Optik, die an einer HD-Videokamera angeschlossen ist, können Gelenke von innen schonend untersucht werden. Durch den Einsatz verschiedener miniaturisierter Instrumente, die über eine kleine Öffnung in das Gelenk eingebracht werden, erfolgt die Operation quasi vor Ort, ohne das Gelenk weit öffnen zu müssen.
Vorteile:
- sehr gute Übersicht im Gelenkinneren durch HD – Bildmanagement
- hohe diagnostische Sicherheit
- kaum sichtbare Narbenbildung nach der OP
- schnelle Wiederherstellung der Gelenkbelastbarkeit
- Vermeidung langwieriger Krankenhausaufenthalte
Die arthroskopische Technik bildet die Grundlage für viele Eingriffe an Knie-, Schulter-, Hüft- und Sprunggelenk:
Die Arthroskopie des Kniegelenkes
Die Durchführung
Die Arthroskopie der Kniegelenkes erfolgt in Vollnarkose. Der Patient wird auf dem OP-Tisch gelagert. Am Oberschenkel wird eine Manschette angelegt, um Blutungen während des Eingriffes zu reduzieren. Nach einer Hautdesinfektion und einem Abdecken des Opertionsgebietes wird das Gelenk mit sterilem Wasser aufgefüllt. Mit einer Kamera werden die operativen Schritte über einen Monitor vergrößert dargestellt und überwacht. Mittels kleiner zum Teil motorgetriebener Instrumente werden die notwendigen operativen Behandlungen ausgeführt. Zunächst erfolgt eine arthroskopische Inspektion des Gelenkraumes.
Hierzu ist ein kleiner Schnitt (ca. 3-5 mm) meist an der Innenseite erforderlich. Es werden die Meniskusscheiben innen und außen und die Kreuzbänder untersucht. Zusätzlich werden wichtige Gleiträume oberhalb der Kniescheibe und im Bereich der beiden Seitenbänder dargestellt. Mit kleinen Tastinstrumenten kann die Beschaffenheit der knorpeligen Gelenkoberfläche beurteilt werden.
Je nach festgestelltem Befund kann nun die Therapie durchgeführt werden.
Meniskuschirurgie
Ziel der Therapie ist es, so schonend wie möglich und strukturerhaltend zu reparieren, um eine ungestörte Gelenkfunktion wieder herzustellen. Vollständige Meniskusentfernungen aus dem Zeitalter der offenen Chirurgie werden nicht mehr durchgeführt, da ein Meniskusverlust zur frühzeitigen Arthrose (Gelenkverschleiß) führt.
Wir führen als Schwerpunktversorger über 2000 Arthroskopien jährlich durch. Die Meniskuschirurgie bildet dabei einen Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit.
Als OP-Methoden werden heute bei uns angewandt:
- Meniskusteilentfernung (partielle Meniskektomie)
- Meniskusnaht
- Kombination aus Naht und Teilentfernung
- Randglättung
- Anfrischung
Die notwendige Meniskustherapie hängt individuell von Lokalisation, Art und Alter der Meniskusschädigung ab.
Für die Menikusnaht benutzen wir spezielle spätauflösende Nahtanker, die über einen kleinen Schnitt in das Kniegelenk eingebracht werden und mit denen wir besonders in schwer zugänglichen Bereichen des Meniskus, z.B. in Kniekehlennähe, sehr gute Erfahrungen gesammelt haben. Je nach Rissform können Risse besonders im vorderen Anteil des Meniskus durch Nähte stabilisert werden.
Die Nachbahandlung ist auf die durchgeführte operative Therapie abgestimmt.
Nachbehandlung
Nach der operativen Behandlung erfolgt zeitnah eine funktionelle Nachbehandlung. Die Nachbehandlung richtet sich nach der durchgeführten Operation. Meist kann das Gelenk nach dem Eingriff bewegt und zunehmend auch belastet werden. Anfangs werden Sie Unterarmstützen benötigen. Zusätzlich erfolgen Behandlungen mittels Physiotherapie. Ziel ist eine zügige Wiederherstellung der vollen Beweglichkeit des Kniegelenkes und eine schnelle Schmerzfreiheit.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit hängt zum einen von der beruflichen Tätigkeit und dem durchgeführten Eingriff ab. Sie beträgt meist 2-3 Wochen.